WordPress Wartungsmodus deaktivieren

Von: Heiko Schneider

Aktualisiert am:

WordPress Wartungsmodus deaktivieren

Der WordPress Wartungsmodus ist eigentlich eine sehr sinnvolle Angelegenheit. Wann immer du WordPress Wartungen wie Updates durchführst, wird diese nach vorne hin für die Besucher deaktiviert. Was aber, wenn der Wartungsmodus nicht beendet wird? Hier zeige ich dir, wie du den WordPress Wartungsmodus deaktivieren kannst.

Was genau ist der Wartungsmodus?

Der WordPress Maintenance Mode soll verhindern, dass deine Besucher eine nicht besonders ansehnliche Seite sehen. Ganz einfach, weil während eines Updates Plugins und Stylesheets eventuell nicht funktionieren könnten.

Leider hört die ganze Sache auf, super zu sein, wenn WordPress aus dem Wartungsmodus nicht mehr herauskommt, also stecken bleibt.

Das bedeutet, dass du zwar alle Updates gefahren hast, die du fahren wolltest. Der Wartungsmodus aber trotzdem nicht beendet wird und deine Website für deine Besucher nicht sichtbar ist.

Häufig heißt das, dass deine Besucher vorne auf der Seite nur diesen Hinweis sehen:

Wegen geplanter Wartungsarbeiten kurzzeitig nicht verfügbar. Schau gleich noch einmal vorbei.

Als mir das zum ersten Mal passiert ist, war ich zwar schon ein alter WordPress Hase, aber diese Situation hat auch mich ins Schwitzen gebracht. Immerhin ist eine Website, die offline ist, mit das Schlimmste was einem passieren kann.

Wie funktioniert der WordPress Wartungsmodus genau?

Sobald du dein Update anstößt, legt WordPress eine kleine Datei im Stammverzeichnis deiner Website ab, also im sogenannten Rootverzeichnis. Diese Datei namens .maintenance enthält die grundlegenden Informationen, die vorne für deine Besucher auf der Seite angezeigt werden. Also unter anderem auch den Hinweis, dass WordPress sich gerade in der Wartung befindet.

Sobald du dein Update abgeschlossen hast, löscht WordPress diese Datei normalerweise wieder. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Es kann vorkommen, dass während eines Updates etwas schief läuft und WordPress in diesem Wartungsmodus stecken bleibt. Das bedeutet, dass WordPress nicht dazu kommt, die .maintenance Datei im Stammverzeichnis deiner Website wieder zu löschen.

Solange diese Datei im Stammverzeichnis deiner Website liegt, wird deine Website für Besucher nicht erreichbar sein und der WordPress Wartungsmodus geht nicht weg. Da kannst du auch vom Administrationsbereich aus nichts machen. Du musst manuell nacharbeiten und den WordPress Wartungsmodus deaktivieren.

Den WordPress Wartungsmodus deaktivieren

Da wir es ganz eilig haben (die Website ist ja offline) kümmern wir uns erst mal darum, so schnell wie möglich den WordPress Wartungsmodus deaktivieren zu können. Und das ist einfacher, als du denkst.

Im Grunde genommen musst du WordPress nur ein bisschen Hilfestellung geben und die .maintenance Datei im Stammverzeichnis selbst, also manuell löschen. Was du dafür auf jeden Fall brauchst, ist ein Zugang über FTP. Das Ganze funktioniert nicht über dein WordPress Backend.

So kannst du den WordPress Wartungsmodus beenden:

  • Logge dich mit deinem FTP Programm auf deinem Webserver ein.
  • Rufe mit dem FTP Client direkt das Stammverzeichnis deiner WordPress Seite auf. Häufig heißt dieses Stammverzeichnis auch www oder web.
  • Suche nach der .maintenance Datei und lösche sie.
  • Gehe mit einem Browser auf deine Website, lösche gegebenenfalls vorher den Cache und lade die Website neu.

Deine Website müsste jetzt wieder vollständig geladen werden und auch für die Besucher sichtbar sein. Gut gemacht!

Wenn nicht, lies unten weiter. Ich habe noch mehr Lösungsmöglichkeiten für dich.

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In ganz seltenen Fällen kann es übrigens vorkommen, dass du die .maintenance Datei nicht siehst, obwohl sie da ist. Das hat etwas damit zu tun, dass auf manchen Rechnern oder in manchen FTP Programm voreingestellt ist, dass Dateien mit einem Punkt vor dem Dateinamen verborgen, also nicht angezeigt werden.

Da die Einstellungen von Programm zu Programm und von Betriebssystem zu Betriebssystem unterschiedlich sind, kann ich dir an dieser Stelle leider nicht sagen, wie du das jetzt exakt bei dir einstellen musst, damit die Dateien angezeigt werden. Ich will dir dieses Phänomen der verborgenen Dateien nur mit auf den Weg geben, damit du weißt, was der Hintergrund sein könnte, wenn du die .maintenance Datei nicht sehen solltest.

Ob dieser „Verberge-Modus“ bei dir aktiviert ist kannst du ganz einfach feststellen. Wenn du auf einem Apache Server unterwegs bist (und das sind die meisten Leute), muss immer auch eine .htaccess Datei in deinem Stammverzeichnis liegen. Siehst du diese Datei nicht, dann hat das was mit den Einstellungen deines FTP Programms oder deines Betriebssystems zu tun.

Der WordPress Wartungsmodus geht nicht weg:

In relativ seltenen Fällen kann der Fehler auch einfach durch ein Plugin verursacht worden sein, das nicht korrekt aktualisiert wurde.

Dann hilft auch das Löschen der .maintenance Datei vorne im Stammverzeichnis nichts und wir müssen noch ein wenig tiefer in den Ordnern deiner WordPress Installation baggern.

Um herauszufinden, ob das Nicht-beenden des WordPress Wartungsmodus an einem defekten Plugin liegt, deaktivieren wir jetzt einfach alle Plugins auf deiner Website.

Das machen wir in diesem Fall nicht über die Pluginübersicht in deinem Adminbereich, sondern direkt per FTP auf deinem Server. Wir sind ja faul und wollen eine schnelle Lösung 🙂

Wechsel dazu mit deinem FTP Programm in den Ordner wp-content und suche dir darin den Plugins Ordner. Ändere jetzt den Namen des Plugins Ordners zu irgendeinem anderen Namen, zum Beispiel OLD_plugins.

Was jetzt passiert, ist relativ einfach. Da WordPress den Plugins Ordner nicht mehr finden kann, werden automatisch alle Plugins deiner Installation deaktiviert. Keine Sorge, das bringen wir gleich alles wieder in Ordnung.

Gehe jetzt mit dem Browser auf deine Website und lade sie einmal neu. Wenn sie jetzt wieder normal ohne die Wartungsmeldung zu sehen ist, hat der Fehler tatsächlich an einem deiner Plugins gelegen.

Jetzt müssen wir nur noch rausfinden, an welchem Plugin es gelegen hat, dass der WordPress Wartungsmodus nicht beendet wurde. Und das geht eigentlich ganz einfach:

  1. Benenne den Ordner wieder zurück in Plugins. Obwohl du das gemacht hast, wird WordPress deine Plugins nicht automatisch alle wieder reaktivieren.
  2. Dazu gehst du jetzt auf die Plugin Übersichtsseite in deinem Adminbereich und aktivierst die Plugins Stück für Stück wieder zurück.
  3. Nach jedem Einzelnen Plugin, dass du wieder aktiviert hast, schaust du vorne auf die Seite und siehst, ob die Seite normal lädt oder ob es wieder zu Störungen kommt.
  4. Sobald die Meldung mit dem Wartungsmodus zurückkommt, oder eine andere Fehlermeldung angezeigt wird, hast du den Verursacher für das Problem gefunden.

Hat’s geklappt? Prima! Wenn nicht, habe ich jetzt noch eine Lösung für dich.

Herausfinden ob dein Theme diese Störung verursacht hat

Jetzt bleibt eigentlich nur noch eine Möglichkeit, wer der Verursacher deines Fehlers sein kann. Nämlich dein aktueller Theme.

Um das herauszufinden, machen wir etwas ähnliches, wie gerade oben mit dem Plugins Ordner.

  1. Gehe mit einem FTP Programm in dein WP Content Ordner und benenne den Themes Ordner um in zum Beispiel holt OLD_themes.
  2. Lade deine Website im Browser neu und schau ob sie wieder normal funktioniert.

Nicht vergessen: hier geht es jetzt nicht um die Optik, sondern nur um die Funktion deiner Website. Konntest du so den WordPress Wartungsmodus deaktivieren oder wird die Meldung immer noch angezeigt?

Wenn die Seite jetzt wieder normal funktioniert, musst du im nächsten Schritt erst mal deinen Themes-Ordner wieder zurück benennen.

Jetzt wissen wir, dass der Wartungsmodus nicht beendet wird, weil dein Theme fehlerhaft ist, bzw. nicht mit der aktuellen WordPress Version zusammenarbeitet. Im ersten Schritt solltest du dir jetzt eine aktuelle Version des von dir verwendeten Themes besorgen.

Wenn du einen bezahlten Premium Theme nutzt, sollte das kein Problem sein. In der Regel bringen die Anbieter regelmäßige Updates heraus, die du herunterladen kannst. Bei deinem Theme Anbieter findest du auch gleich eine Anleitung, wie du die alte gegen eine neue Version ersetzen kannst.

Bei kostenlosen Themes aus dem offiziellen WordPress Theme Verzeichnis, sollte das Ganze ebenso einfach sein. Auch diese werden in der Regel regelmäßig upgedatet, sodass du dir eine aktuelle Version kostenlos herunterladen kannst.

Unter gar keinen Umständen solltest du deinen alten Theme versuchen zu reaktivieren, weil das wahrscheinlich nichts wird und du wieder im Wartungsmodus stecken bleiben wirst.

So kannst du diesen Fehler in Zukunft vermeiden

Jetzt, wo wir das Problem gelöst haben, sollten wir mal schauen, wie wir diesen Fehler in Zukunft vermeiden können. Immerhin kann uns der nicht beendete Wartungsmodus ja jederzeit wieder heimsuchen.

Plugins Stück für Stück updaten

Habe ich ganz früher aus Faulheit auch schon gemacht und sehe ich auch immer wieder bei Kunden:

Man bekommt angezeigt, dass 5-6 Plugins ein Update benötigen, geht auf die Update Seite, klickt all diese Plugins an und aktualisiert sie alle auf einmal.

Was nach einer total guten Idee zum Zeitsparen klingt, ist in Wirklichkeit eher Käse.

Auch wenn es theoretisch möglich ist, solltest du Plugins nie auf einmal updaten, sondern immer jedes Plugin einzeln aktualisieren. Einerseits kann dann mit dem Wartungsmodus nicht so viel schief gehen. Andererseits merkst du so aber auch, wenn bei einem bestimmten Plugin das Update fehlschlägt und deine Seite zerschießt.

Das optimale Vorgehen ist also immer nur ein Plugin zu aktualisieren und direkt nach dem Update zu prüfen, ob auf deiner Seite noch alles funktioniert. Besonders ob deine Website vorne für den Besucher normal angezeigt wird.

Funktioniert alles, gehst du weiter zum nächsten Plugin und aktualisierst es.

Die Kompatibilität zwischen Plugins und deiner WordPress Version im Auge behalten

Deine WordPress Installation und die installierten Plugins sind Teamplayer. Zumindest sollten sie das sein.

So richtig gut im Team können beide aber nur spielen, wenn sie auch kompatibel zueinander sind. Im WordPress Plugin Verzeichnis findest du sehr viele Plugins, die mit deiner aktuellen WordPress Version nicht getestet wurden, oder ganz einfach veraltet sind. So verlockend vielleicht die Funktion hinter dem Plugins sein sollte, würde ich dir in jedem Fall raten, diese Plugins nicht auf deiner WordPress Website zu installieren.

Es ist extrem wichtig, dass ein Plugin bestenfalls für deine aktuelle WordPress Version getestet oder vom Entwickler geupdatet wurde. Nur so kannst du sicherstellen, dass deine Website einwandfrei funktioniert und du später nicht in die Situation kommst, den WordPress Wartungsmodus deaktivieren zu müssen.

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du WordPress immer auf dem aktuellsten Stand halten kannst, empfehle ich dir einen Blick in den WordPress Support Bereich. Dort findest du eine sehr gute Beschreibung (leider nur auf Englisch).

Unter’m Strich

Wenn das erste Mal in deinem Leben der Wartungsmodus von WordPress nicht automatisch deaktiviert wird, jagt dir das einen ordentlichen Schrecken ein. Das kann ich dir aus eigener Erfahrung garantieren.

Es gibt aber eigentlich gar keinen Grund, in Panik zu geraten. Mit dem sehr einfachen Schritt, die .maintenance Datei einfach manuell zu löschen, ist deine Website ruckzuck wieder für Besucher verfügbar.

Als ich diese ganze Prozedur das erste Mal selbst durchgegangen bin, konnte ich gar nicht glauben, dass es so einfach sein soll, meine Website wiederherzustellen. Aber zum Glück liegt es halt wirklich nur an dieser einen einzigen Datei.

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Für dich geschrieben von

Heiko Schneider

Hej, ich bin Heiko. Mitbegründer der WPFellows und seit über 15 Jahren professioneller WordPress Entwickler und Trainer. Mehr über Heiko erfahren.
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